Am dritten Sonntag im September (17.) findet wieder bundesweit der Tag des Geotops statt. Der AKKH bietet dazu Veranstaltungen in Wuppertal und Ennepetal an.
Durch die frisch sanierte Kluterthöhle in Ennepetal, die heißer Anwärter auf den Titel „Nationales Naturmonument“ ist, führt der erste Vorsitzende Stefan Voigt.
Nautilus in der Kluterthöhle
In Wuppertal geht es wieder in den Hardtberg. In diesem Jahr werden zum ersten Mal zwei Objekte – die Untere Hardthöhle und die Hardtkaverne – parallel geöffnet. Es finden je vier Führungen statt. Der Ticketverkauf beginnt bereits am Montag, den 7. August bei wuppertal-live. https://www.wuppertal.de/rathaus-buergerservice/umweltschutz/umwelt_meldungen/102370100000424065.php
(Update 07.08.17: Alle Führungen in Wuppertal ausgebucht)
(Update 17.08.17: Wegen der großen Nachfrage: Je eine weitere Führung Hardtkaverne (15.30 Uhr) und Hardthöhle (16.00 Uhr) bei wuppertal-live buchbar)
Kerstin Zegay mit Radio Wuppertal Reporterin Saskia Schwedler in der unteren Hardthöhle. Foto: U. Brämer / AKKH
Im der Rahmen der Jubiläumsaktion „25 Wünsche“ von Radio Wuppertal konnte Kerstin Zegay die Teilnahme an einer Befahrung in die Untere Hardthöhle ermöglicht werden.
Detlef Wegener vom AKKH erklärt den Damen die Unterwelt. Foto: U. Brämer / AKKH
Ausschnitte aus der Reportage von Radio Wuppertal sind hier zu hören:
Auch im Hardtstollen ist professionelle Aufnahme- und Beleuchtungstechnik eingesetzt worden. Foto: U. Brämer / AKKH
Im Hardtstollen drehten Filmstudenten der FH Dortmund Szenen für den Kurz-Spielfilm „La Grand Jeté“.
Führung durch die große Kaverne. Foto: Marco Herrmann / AKKH
Bereits Anfang Juli konnten Führungen durch den Hardtstollen/die Hardtkaverne für Personen durchgeführt werden, die wegen der hohen Nachfrage im September 2015 nicht zum Zuge gekommen waren. Und schon jetzt bis zum 09.09.16 läuft der Kartenverkauf für den nächsten Tag des Geotops am Sonntag, den 18.09.16. Diesmal erfolgt der Kartenverkauf nur über http://www.wuppertal-live.de und die angeschlossenen Vorverkaufsstellen.
Insgesamt 7 Führungen werden am Sonntag, den 18. September angeboten. Foto: Marco Herrmann / AKKH
Der schon traditionell am wuppertaler Hardtberg stattfindende Tag des Geotops hielt diesmal für die Besucher eine Besonderheit bereit: Zum ersten Mal konnte der Hardtstollen mit seiner großen Kaverne zugänglich gemacht werden. So war es kaum verwunderlich, dass die Anmeldungen die Anzahl der freien Plätze schnell überstieg. Kurzfristig wurden die Gruppen vergrößert und die Anzahl der Führungen von 7 auf 9 erhöht, so dass über 200 Besucher durch den Stollen geführt werden konnten.
Mit Informationen von Hubert Nobis von der Stadt Wuppertal startete an einem geologischen Ausschluss über der oberen Hardthöhle für alle Gruppen der Tag des Geotops. Foto: W. Sontowski
Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Umweltressort der Stadt Wuppertal und dem Arbeitskreis Kluterthöhle e.V. hat sich auch in diesem Jahr bewährt und fortgesetzt.
Für die Teilnehmer waren einige Höhenmeter zwischen dem Hardtberg und dem Stolleneingang auf Wupperebene zu bewältigen. Anschließend ging es in die wuppertaler Unterwelt.
Am „Herz der Hardt“ kann im Hardtstollen eindrucksvoll die Gesteinsfaltung betrachtet werden. Foto: W. Sontowski
In der Hardtkaverne sollte Ende der neunzehnhundertsechziger Jahre ein Spitzenlastkraftwerk eingesetzt werden, dass auch im Kriegsfall eine Stromversorgung sicherstellen sollte. Das Projekt wurde nicht vollendet.
Von der großen Kaverne aus ist zu sehen, wo die Abgasanlage hinauf zum Bismarckturm geführt werden sollte. Foto: W. Sontowski
Der halbfertige Hardtstollen ist somit für alle geologisch Interessierten ein Glücksfall, und hält noch eine weitere Besonderheit bereit: Auf etwa 200 Metern Stollenlänge wurde die „Tiefe Hardthöhle“ angeschnitten. Erst seit März 2015 wird vom Arbeitskreis Kluterthöhle e.V. die Höhle erforscht, und der bekannte Teil hat sich dabei von 5 auf über 100 Meter verlängert.
Multimedia im Stollen. Foto: W. Sontowski
Da die „Tiefe Hardthöhle“ für Befahrungen durch Besucher ungeeignet ist, wurden extra ein Video und eine Animation erstellt und über einen Beamer auf eine Leinwand projiziert. Somit konnten die Teilnehmer einen guten Eindruck über die Forschungsaktivitäten und den derzeitigen Stand der Exploration gewinnen. Wer den Film noch nicht gesehen hat oder noch einmal sehen möchte, hat hier die Gelegenheit: https://www.youtube.com/watch?v=mEzVxjxOmeI
Der Arbeitskreis Kluterthöhle dankt allen Teilnehmern und Helfern, die wieder zu einem gelungenen Tag des Geotops beigetragen haben.
Eine Höhlenbefahrung bei sommerlichen Temperaturen liefert nicht nur ein angenehme Abkühlung, sondern ist auch eine gute Gelegenheit, die durch die hohe Temperaturdifferenz verstärkte Bewetterung zu nutzen, um nach Neuland zu suchen. So wurde an diesem Wochenende am Ende des Westgangs in der Tiefen Hardthöhle an einer spürbar luftführenden Stelle gegraben. Früher als erwartet, konnte ein dort vorhandener Lehmpfropfen entfernt und weiter vorgedrungen werden. Vom Hauptgang geht fast rechtwinkelig ein weiterer Gang ab, aus dem die Luft strömt. Beide Gänge sind jedoch sehr schmal, so dass das weitere Vordringen mühsam werden wird. Ein Video von „ganz vorne“ zeigt Einblick in das Neuland.
Voller Einsatz im Schatten der Schwebebahn – In den neu gefundenen Gängen ist der Lehm zwar trocken, doch der Weg dorthin wird von feuchtem Lehm dominiert, wie unschwer zu erkennen ist.
Am letzten Samstag teilten sich die Aktivitäten der Höhlenforscher des AKKH auf den Zwergenschacht in Ennepetal und den Hardtstollen in Wuppertal auf. Dabei wurden im Hardtstollen Details der außergewöhlich gut erhaltenen Fossilien sowie die teils bizarren Laug- und Lehmformen fotografiert. Eine Auswahl ist hier aufgeführt. Wer genauer hin sieht, wird sicher einige interessante Details erkennen:
Am letzten Samstag ist das weitere Vordringen in Neuland der Tiefen Hardthöhle zunächst ins Stocken geraten. Die vom Hardtstollen abgehenden beiden Hauptgänge lagen bis vor knapp 50 Jahren in der phreatischen Zone und sind nicht überraschend, vielfach mit nassem Lehm belegt. So ist nicht nur die Lehmförderung, sondern auch das Vermessen und Fotografieren mühsam.
Der „alte“ Teil der Tiefen Hardthöhle führt in den Westgang über eine enge senkrechte Zugangsröhre, die aufwärts nur sehr schwer befahrbar ist, abwärts als „Rutsche“ aber Spass macht. Foto: AKKHEtwas einfacher befahrbar ist der Einstiegsschluf direkt in den Westgang im Firstbereich des Hardtstollens. Foto: AKKHHinter dem Einstiegsschluf kreuzt der Hauptgang einen schmalen tiefen Gang, der zur Rutsche führt. Foto: AKKHDer Westgang öffnet sich und ist in diesem Teil nur im unteren Bereich mit Lehm gefüllt. Foto: AKKHFaszinierende Einblicke in ein etwa 385 Millionen Jahre altes Korallenriff und auf die von der Natur geschaffenen Korrosionsformen. Foto: AKKHViele Details warten noch auf ihre Entdeckung und Dokumentation. Foto: AKKH
Nachdem wir vor zwei Wochen die Neuentdeckungen im westlichen Bereich der Tiefen Hardthöhle vermelden konnten, wurde dieser Teil am letzten Samstag auf einer Gesamtlänge von 60 Metern vermessen. Gleichzeitig arbeiteten sich Höhlenforscher auf der vom Hardtstollen gegenüber liegenden Seite in südöstlicher Richtung voran. Auch dort zieht ein vielversprechender, stark bewetterter Gang aufwärts. Die dort tätigen Forscher mussten dabei den Unterschlaz gegen einen Neoprenanzug tauschen, denn der anstehende Lehm ist fast flüssig. Zumindest konnte unter diesen Bedingungen zügig gefördert werden, so dass am Ende des Tages der Gang auf etwa 15 Metern befahren werden konnte und beträchtliche Meter Neuland bereits einzusehen sind. 100 Meter Gesamtlänge dürften schon bei dem nächsten Einsatz der Höhlenforscher vom Arbeitskreis Kluterthöhle erreicht werden. Es bleibt spannend am Hardtberg in Wuppertal.
Der von einem Höhlenbach durchflossene Gang ergießt seinen lehmigen Inhalt in den Hardtstollen. Foto: Günter LintlDie Helden des Tages in Schlaz und Neopren. Foto: Günter LintlFoto: Günter LintlFoto: Günter Lintl
Die bislang nur als 5 m Kleinhöhle bekannte Tiefe Hardthöhle im Stollen unter der Hardt in Wuppertal konnte durch mehrere Einsätze in den letzten Wochen auf nunmehr etwa 60 m erforscht werden. Am Samstag, den 18. April gelang dabei mit der Befahrung eines Hauptgangs in westlicher Richtung der bislang größte Schritt für die Höhlenforscher vom Arbeitskreis Kluterthöhle. Durch einen Seiteneinstieg über einen engen Schacht konnte der Hauptgang Richtung Stollen auch von der zweiten Seite erweitert werden, so dass nun auch ein direkter Zugang vom Hardtstollen möglich ist. Dazu erklärt der Vorsitzende des AKKH Stefan Voigt: „Was nun wie ein leichter Erfolg aussieht, ist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen überhaupt die Betreuung und die Forschungserlaubnis für dieses Objekt zu bekommen. Dabei zahlt sich die kontinuierliche, jahrzehntelange Arbeit des Arbeitskreises aus, mit der wir uns das Vertrauen der offiziellen Stellen in der Region erarbeitet haben. Wenn ich zudem an einige Projekte der letzten Jahre denke, wie dem Rasenmäher-Erdfall in Gummersbach und dem Hackerloch in Ennepetal war es mehr als verdient und überfällig, auch mal auf ausgedehnte offene Gänge zu stoßen.“
An mehreren Stellen gleichzeitig arbeiten sich die Höhlenforscher vom Stollen aus weiter in den Hardtberg vor. Foto: Günter Lintl
Eine Besonderheit der Tiefen Hardthöhle ist, dass Sie bis zum Anschnitt durch den Tunnelvortrieb vor knapp 50 Jahren – nur ein Wimpernschlag für ein Höhlenleben – unter Wasser stand. Entsprechend sind die meisten Gänge am Boden hoch mit nassem, klebrigem Lehm bedeckt.
Ob die Höhlenforscher hier über die Gangprofile oder andere Größen berichten, ist nicht abschließend geklärt. Die Verschmutzung der Schlaze lässt zumindest die üppige Lehmverfüllung erahnen. Foto: Günter Lintl
Für weitere Entdeckungen wäre es wünschenswert, dass sich die Höhle über den ehemaligen Karstwasserspiegel hinaus öffnet, um auf weniger verlehmte Gänge zu stoßen. Der neue Hauptgang gab durch seinen leichten, stetigen Anstieg dazu zunächst Anlass zur Hoffnung. Doch vorerst endet der Gang in einer fast vollständigen Lehmverfüllung. Bewetterung im Gang werten die Höhlenforscher als Indiz dafür, dass es noch weiter geht.
Der Ausbau des Stollens dient derzeit als „Ersatzboden“ für die dort nicht mehr vorhandene Sohle. Foto: Günter LintlEinige Nebengänge sind so eng, dass Man(n) sie nur unter größter Mühe befahren kann. Dass der AKKH dort als Kompensation junge Nachwuchsforscher einsetzt, ist jedoch nur ein Gerücht. Foto: Günter Lintl
Im Stollen konnte nun auch mittels Versorgung durch ein mobiles Stromaggregat die Beleuchtung in Betrieb gesetzt und die geplante Säuberung der Kalksteinwände vorbereitet werden.
Die Beleuchtung des Stollens lässt seine Ausdehnung erst richtig erahnen. Foto: Günter Lintl
Das Hardthöhlensystem in Wuppertal-Barmen bestehend aus der oberen, unteren und untersten Hardthöhle ist mit einer Gesamtlänge von über 4 km die längste Höhle des Rheinlandes und wird seit Jahren vom Arbeitskreis Kluterthöhle e.V. (AKKH) betreut. Der Hardtberg bietet jedoch auch weitere Besonderheiten wie den Hardtstollen am Wupperufer. Zu Zeiten des „Kalten Krieges“ wurde dieser Stollen tief in den Berg getrieben, um dort ein Kavernenkraftwerk zu errichten, das jedoch nie realisiert wurde. Beim Vortrieb wurde nicht nur der für die Honseler Schichten typische Schiefer, sondern auch Kalkstein durchfahren. Schon länger ist bekannt, dass dabei eine Kleinhöhle – die tiefe Hardthöhle – angeschnitten wurde.
Erst kürzlich wurde durch eine vertragliche Vereinbarung zwischen den Wuppertaler Stadtwerken, der Stadt Wuppertal und dem AKKH die Betreuung des Hardtstollens auf die Höhlenforscher übertragen. Kaum war die Tinte unter dem Vertrag getrocknet, erfolgte bereits der erste Arbeitseinsatz, bei dem auch damit begonnen wurde, die tiefe Hardthöhle und weitere aussichtsreiche Stellen freizulegen.
Die tiefe Hardthöhle befindet sich hinter dem Ausbau des Stollens und muss erst freigelegt werden.
In den nächsten Wochen und Monaten dürften noch weitere Befahrungen erforderlich sein, um dem Stollen seine speläologischen Geheimnisse zu entlocken.
Die meisten Wände sind mit Bohrstaub bedeckt. Doch an einzelnen Stellen sind bereits sehr gut erhaltene Fossilien zu sehen.